Kraut und Rüben

Kraut und Rüben

In den letzten Tagen hing an meiner Bürotür ein Zettel auf
dem in Großbuchstaben stand: Bei Dir schaut´s aus, wie Kraut und Rüben!!

Ich nehme an, meine Frau wollte mir damit irgendwas sagen.

Allerdings brachte mich das auf eine ganz andere Idee, als
von ihr gedacht – nämlich auf Krautwickerl; diese hatte ich echt schon lang nicht
mehr gemacht. Daher hab ich dann doch lieber angefangen, einige Wickerl herzurichten – kochen macht einfach mehr Spass, als aufräumen
J.

Der Kohl in vielerlei Formen ist aus der Bayrischen Küche
nicht wegzudenken und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Kohl einen
Großteil der bayrischen Gemüseernte ausmacht.

Wir Bayern lieben natürlich unseren Weißkohl und Sauerkraut
kennt und schätzt man in der ganzen  Welt. Tja, die Engländer nennen uns ja  auch wenig schmeichelhaft „Krauts“. Aber die
sind nur neidisch, denn wer schon Bier ohne Schaum säuft, der sollte gscheider nix
sagen. Und vom Essen fang ma gar ned erst an.

 Aber die Familie der
Kohlsorten bietet hier noch viel mehr. Den Rotkohl für unser  Blaukraut z.B. Kohlrabi, Spitzkohl und Wirsing,
Blumenkohl und Brokkoli.

Was soll man sagen – ohne die Kohlsorten, da wäre unsere
Küche nur halb so Guad.

Entstanden aus dem Wildkohl und kultiviert von den Römern,
ist der Kohl sowohl bei uns, als auch in Afrika und Zentralasien beheimatet und
hat sehr viele schmackhafte Arten hervorgebracht.

Zu finden ist er in allen Küchen der Welt und hat überall
seinen Platz. Als wichtiger Bestandteil in der Regionalküche wie beispielsweise
der Grünkohl in Norddeutschland oder als Champagnerkraut in der Gourmetküche. Es
gibt kaum ein Platzerl, wo er nicht mit dabei ist.

Die Asiatische Küche wäre zum Beispiel auch undenkbar ohne
Kohl. Hier sind Chinakohl und Pak Choi sowie Choisum unverzichtbare Zutaten und
werden auch bei uns immer beliebter.

Der kleinste Vertreter der Kohlsorten ist der Rosenkohl. Aus
Belgien stammend und auch Brüssler Kohl 
genannt, ist er auch bei uns eine tolle Bereicherung für jede
Speisekarte. Ich mag ihn besonders gerne zu Wildgerichten, sowie Wildgeflügel.

Kohl ist aber noch weitaus mehr – Eine Vitaminbombe durch
einen hohen Anteil an Vitamin C, wie zum Beispiel im Sauerkraut. Weitere
Inhaltsstoffe sind Folsäure und Kalzium sowie Phosphor, die gut für Knochenbau
und Zähne sind.

Von daher ist eigentlich erstaunlich, wie wenig man über
Kraut nachdenkt und doch hat man es so oft in den verschiedensten Formen auf dem
Teller und auch in der Literatur wird es gewürdigt.

Enden will ich nämlich heute mit einem kleinen Gedicht von
Wilhelm Busch:

Eben geht mit einem Teller, Witwe Bolte in den Keller. Daß
sie von dem Sauerkohle, eine Portion sich hole. Wofür sie besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt.

Ach ja und nun ein kleiner Tipp für alle Männer: Ich hab
mein Büro jetzt zugesperrt, aufgeräumt ist es immer noch nicht;-))

Bleiben Sie genießerisch,

Ihr

Alexander Reiter

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