Hallo Ihr Lieben,
wir alle leben von Emotionen und lieben die Dienstleistung und den Geschmack. Doch was, wenn all dies nicht mehr genug ist, um die Familie zu ernähren, wenn unterm Strich nichts mehr übrig bleibt zum Leben?
Was, wenn die Gäste ausbleiben, weil sie, genau wie wir, immer weniger auszugeben haben?
Was, wenn auch die letzte Fachkraft weg ist und man keine Perspektive mehr sieht?
Was, wenn Liebe zum Beruf, zur Branche und Passion nicht mehr ausreicht?
Dann beginnt der Anfang vom Ende für viele gastronomische Betriebe.
Das ist jetzt nicht der Anfang eines meiner Bücher, sondern vielerorts Realität.
Es gibt Orte in unserem Land, an dem man kein Lokal und keinen Wirt mehr findet. Es gibt Orte, da ist es unmöglich schnell mal im Dorf essen zu gehen oder auf ein Bier mit Freunden, denn es gibt keinen Wirt mehr.
Und die Wenigen, die es vielerorts noch gibt, spüren zunehmend den Druck.
Steigende Kosten, Fachkräftemangel und bürokratische Auflagen führen dazu, dass vielen die Kräfte schwinden und sie die Segel endgültig streichen.
Es ist schon komisch, dass mir jetzt das indianische Sprichwort einfällt, das sich in der Gastronomie ungefähr so anhören würde:
„Erst wenn der letzte Koch gegangen, der letzte Teller serviert und das letzte Getränk ausgeschenkt ist, werdet Ihr, liebe Gäste, merken, dass Ihr Eure Familienfeiern, Eure Taufen und Hochzeiten, Eure Dates und gesellige Stunden nicht mehr auswärts feiern könnt und, dass man das, was Eure Frau da so kocht, doch nicht essen kann.“
Unsere Proteste verhallen in der multimedialen Social Media Gesellschaft genauso schnell wie alles andere.
Die Gastronomie bleibt ungehört, laute Aufschreie von Einzelnen und Betriebe gehen schneller als sie gekommen sind. Wir reden nur noch übereinander und nicht mehr miteinander.
In einem Land, in dem ein Spitzenpolitiker sich nicht mal selbst den Friseur zahlt, anstatt mit dem Geld für seine Haarpracht vielleicht einem Bürger zu helfen und der höchste Bundespolitiker nicht weiß, was Benzin kostet, müssen wir uns eigentlich nicht fragen, warum die Not nicht erkannt wird.
Hilfe ist von dort nicht zu erwarten.
Wenn wir bestehen wollen, ist es an uns, Wege zu finden, zu kooperieren, systemischer und organisierter zu werden.
In vielen Bereichen unserer Branche haben Kollegen bereits sehr erfolgreich Lösungen gefunden und verwirklicht, zeigen Wege auf und unterstützen, wo sie können. Weil wir nun mal eine große Familie sind.
Wir leben und arbeiten im Team, miteinander und füreinander zum Wohle unserer Gäste und es ist keine Schwäche sich Hilfe zu suchen und sich anderen anzuvertrauen.
Deswegen biete ich Euch auf diesem Wege an zu helfen, zu vernetzten und zu unterstützen, wo es mir möglich ist, denn es geht nur gemeinsam.
Wenn ein Ort der Gastlichkeit dadurch erhalten werden kann, dann ist es ein Ort mehr, der nicht verwaist im Dorfkern steht.
Sollte der ein oder andere Hilfe benötigen, so meldet Euch und ich verspreche, ich werde umgehend Kontakt zu Euch aufnehmen.
Heute geht es in meinem Blog mal nicht um Rezepte oder um tolle Produkte oder Orte.
Heute geht es um etwas viel Wichtigeres, nämlich um Euch Kollegen, Freunde, Wirte.
Wir hatten eine derartige Situation noch nicht, und mit Corona und der derzeitigen Entwicklung hat sich die Lage nur noch verschärft, bis hin zur Existenzbedrohung. Haltet den Kopf hoch und kämpft weiter für die Gastlichkeit, denn wir brauchen die Betriebe, die am Ende ein Teil von uns sind.
Und wenn die Angst die überhand gewinnt und Ihr nicht mehr weiterwisst, schreibt mir oder nehmt den Hörer in die Hand und ruft mich an.
Denn in der Gastronomie ist man nie allein und vielleicht kann ich ein bisserl helfen, bei der ein oder anderen Hürde, oder kenne jemanden der es kann.
Ich glaube fest daran, dass es für alles eine Lösung gibt, denn eines weiß ich sicher. Wenn es keine Gastlichkeit mehr gibt, geht auch das miteinander und der Genuss.
Bleibt´s stark und standhaft.
Euer Alexander Reiter
Kontakt über PN oder per Mail: www.alexanderreiter.de