Genussvoller Gründonnerstag, Frühling auf dem Teller

Servus Ihr Lieben,

die Fastenzeit und das jetzt beginnende Osterfest zeigen uns jedes Jahr den Beginn von etwas magischem und Neuem auf.

Um uns erblüht das Leben und wir feiern das Christliche Osterfest, das am Gründonnerstag in Erinnerung an das letzten Abendmahl Christi beginnt.

Jetzt habe ich natürlich genau nachgeforscht und festgestellt, dass es kulinarisch mal so gar keine Anhaltspunkte gibt, was denn da so gegessen wurde von Jesus und seinen Jüngern.

Jetzt ist die Bibel echt nicht das dünnste Buch der Geschichte, aber diese kulinarische Kleinigkeit ist leider nicht vermerkt.

Okay, dass Brot und Wein gereicht wurden wissen wir, doch was gab es denn da sonst?

Und noch viel wichtiger, warum essen wir Alle Spinat mit Spiegelei am Gründonnerstag?

Fragen über Fragen, doch irgendwie versuche ich jetzt mal die ein oder andere Frage zu beantworten, zu mindestens werde ich es versuchen.

Der Gründonnerstag beschränkt sich linguistisch eigentlich nur auf das deutsche Sprachgebiet, doch gefällt mir diese Bezeichnung deswegen so gut, weil sie sowohl eine christliche als auch eine jahreszeitliche und eine vorchristliche Namenserklärung zulässt und da diese Tradition so alt ist, weiß keiner mehr so genau, wie sich die Traditionen mit den Jahrhunderten verwoben haben.

Das Wort Grün, da sind sich Sprachwissenschaftler sicher, kommt vom mittelhochdeutschen „Greinen“, dem Weinen und der Angst, die unser Herr verspürt haben soll in der Nacht nach dem letzten Abendmahl.

Eine vorchristliche Herleitung wäre die des aufkommenden Frühlings und der Erneuerung, wobei wir mit verspeisen von grünen Lebensmitteln die Kraft des Frühlings in uns aufnehmen und uns durch ihre heilenden und aufbauenden Stoffe stärken für das kommende Jahr.

Die Feiern des kommenden Frühlings habe sich hier wohl irgendwann über die Jahrhunderte verwoben zu dem, was wir jetzt als Gründonnertag kennen.

Wundervoll, denn die Dualität und das alte und neue Christliche und Heidnische müssen sich nicht ausschließen, sie ergänzen sich zu etwas Wunderbarem, Starken und Schönen.

Doch was ich mich jetzt doch frage, in all den Jahrhunderten ist keinem was Besseres eingefallen als Spinat mit Spiegelei?

Leute, echt jetzt? Und ich lehn mich mal weit aus dem Fenster. Ich glaub nicht, dass Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Spinat und Spiegelei gegessen hat.

Jetzt stellt sich mir die Frage, was wäre denn ein richtig großartiges und festliches Gründonnerstagsessen, dass sowohl dem christlichen Feiertag als auch dem lebendigen und erneuernden Frühling gerecht wird?

Also auf zum Markt mit meinem Korb und den Frühling eingesammelt, auf einem Spaziergang noch ein bisschen Frühling eingesaugt und ab in die Küche.

In meinem Körbchen fand sich letztendlich ziemlich viel Wundervolles und Junges. Spargel, Weiß und Grün, junger Spinat, Kräuter, Staudensellerie, Frühlingslauch, Sprossen, Kresse, Gürkchen und Brokkoli, den mein Engel einfach am liebsten mag.

Zuerst habe ich die Gemüse geputzt und den Spargel geschält und alles kurz in sprudelndem Salzwasser gekocht und abgeschreckt.

Die Kräuter und der Spinat werden ebenfalls kurz gewaschen und die Gürkchen habe ich nur mit dem Schäler in dünne Scheibchen geschnitten.

Schnell eine Zitronen Mayonnaise und eine kleine Vinaigrette mit Agavendicksaft und weißem Balsamico sowie Salzflocken und schwarzen Pfeffer aus der Mühle gezaubert.

Man könnte jetzt auch hergehen und eine grüne Sauce machen, was ebenfalls superlecker wäre.

Selbst bei der Zubereitung merkt man bereits diese Kraft und ich konnte mich nicht zurückhalten und so wanderte das ein oder andere grüne Gemüse schon vorher in meinen Bauch.

Aber ich muss ja probieren, ist eigentlich meine Ausrede für alles:-)

Persönlich bin ich ja mit meinem kleinen Gründonnerstagssalat sehr zufrieden. Ich meine, der hat mal alles: frische und wundervolle Zutaten, er repräsentiert den kommenden Frühling in all seiner Fülle und er ist ein veganes oder vegetarisches Festmahl, das sich nicht verstecken muss.

Okay, wer Spinat mit Spiegelei jetzt noch cooler findet, dem kann ich nicht mehr helfen.

Ich wünsche Euch nun von ganzem Herzen ein wundervolles Osterfest im Kreise Eurer Lieben.

Lass die Frühlingsgefühle zu, zeigt Euch offen für Neues und glaubt an Wunder, denn es gibt sie wirklich jeden Tag.

Ich werden jetzt mit meinem kleinen wundervollen Engelein den Salat genießen und lass mich verzaubern.

Bleibt genießerisch und nehmt Euch Zeit für den Frühling,

Euer Alexander Reiter

Nach oben scrollen