Von armen und reichen Rittern!

Servus Ihr Lieben,

es gibt ja so ein paar kulinarische Kindheitserinnerungen, die einem nicht aus dem Sinn gehen und für immer nachwirken.

Bei mir sind es die armen Ritter, dieses wundervolle kleine Schmankerl, welches mich in seinen Bann gezogen haben.

Eigentlich ein denkbar einfaches Gericht, altes Brot in etwas Milch eingeweicht, durch Vollei gezogen und in Butterschmalz ausgebacken.

Vollendet mit Zimtzucker eine süße Köstlichkeit, die sich kaum toppen lässt.

Wenn man das Ganze füllt, nennen sie sich reiche Ritter. Dabei ist dieses Gericht eigentlich viel älter als die Ritter.

Erstmalig erwähnt wurde diese süße Sünde in einem römischen Kochbuch und wie man vermuten darf, waren die Römer damals genauso verrückt auf dieses kleine Schmankerl, wie wir heute.

Im deutschsprachigen Raum tauchte das Rezept im 14 Jahrhundert das erste Mal im „Buch über gute Speise“ auf.

Doch wo dieses Gericht das erste Mal gemacht wurde, wird wohl ein Geheimnis der Zeit bleiben. Doch wie bei allem, was super schmeckt, sagt jeder, er hat´s erfunden.

So gibt’s allein in Mitteleuropa etliche Namen für unser gebackenes Glück. Semmelnudeln, Semmelschmarrn, Katäuserklöße, Bavesen, Pofesen oder in der Deutschschweiz Fotzelschnitten.

Okay, weil die Frage ja sowieso kommt, der French Toast ist ähnlich und wie so vieles, haben die Franzosen es sich mal wieder unter den Nagel gerissen und in Amerika ist es auch irgendwann mal angekommen.

Da sieht man mal, wo eine ausgebackene Brotscheibe so überall hinkommt.

Aber eigentlich auch wurscht, ich finde dieses Diabetes fördernde kleine Geschenk wirklich traumhaft und könnte mich reinlegen.

Zugegeben, meine Version hat mit einem armen Ritter nicht mehr viel zu tun, es ist eher der Fiebertraum eines dessertverliebten Wahnsinnigen, aber mir solls recht sein.

Es ist auf jeden Fall ein Traum, in meinem Fall mit frischen Beeren, Vanillesauce, Granatapfelkernen und traumhaft vielen Kalorien.

Ich gebe mich jetzt der süßen Sünde hin und genieße den Tag.

Bleibt genießerisch und freut Euch des Lebens,

Euer

Alexander Reiter

Nach oben scrollen