München im Fastenrausch!

München im Fasten Rausch!

Also für einen Touristen oder nicht Münchner, der zufällig
während der Fastenzeit in München durch die Straßen schlendert, muss der
Eindruck entstehen, dass wir Bayern außer Feiern nicht viele andere Hobbys haben.

Da sieht man junge Madeln im Schnee mit Mini Dirndl und junge Burschn mit Lederhosen und Hemd bei -5°C vor dem Nockherberg stehen und sich den Allerwertesten abfrieren. Aber warum das alles?

Dies hat einen guten Grund, wir trinken
natürlich nicht aus Spaß, es dient rein dem Erhalt der Vitalität in der
Fastenzeit.

Da wir alle brav Fasten, tragen wir Abends unsere
ausgemergelten Körper kollektiv und brüderlich auf den Berg und stärken uns mit
unserer Fastenspeise, dem Starkbier.

Vorbei am ehrwürdigen Barnabas geht´s direkt zur
Salvatorisierung!

Und da muss man natürlich einige trinken, denn sonst verhungert
man ja zum S
chluss noch und das geht ja auch nicht!

Hier treffen wir uns im Saal, wo wir zusammen bei so
andächtigen Liedern wie „Atemlos“ von der Schwester Fischer oder dem Lied von
unserem ehrwürdigen Bruder Anton aus Tirol gemeinsam Fastengesänge anstimmen.

Ab und zu, wie man auf dem Bild sieht, steht ein Fastenbruder
auf und schmettert andächtige Zeilen wie 
„Heya, heya, heya hooo“, was die Gemeinde ebenso zurück singt.
Fast wie beim sonntäglichen Gottesdienst.

Ja, wir sind ein streng christliches Völkchen und wer was
anderes sagt, der lügt und hat keine Ahnung!

Wenn wir dann genug gemeinsam die schönen Seiten des Fasten genossen haben, nehmen wir uns brav an den Händen und gehen irgendwie wieder nach Hause.

Meistens schaffen wir es auch noch ins Bett und schlafen den
Schlaf der Gerechten, tief und fest bis in den Morgen, an dem wir dann
feststellen, dass wir irgendein Mädel mitgenommen haben, das wir gar nicht kennen. 

Schaut zwar ned schlecht aus, aber wo ist mei Freundin?

Tja und die denkt sich gerade am anderen Ende der Stadt möglicherweise das Gleiche.

Ja, so schön ist unsere Fastenzeit und genau deswegen mögen
wir unsere Traditionen auch so gerne. 
Denn das Bisschen, was wir in der Zeit vor Ostern essen (dürfen), können wir auch trinken und man trifft auch noch viele nette Leute.

Wo ist denn jetzt schon wieder meine Frau? Passt scho, die wird sich
schon wieder finden.

Also Brüder und Schwestern,

bleibt´s brav und eine schöne Fastenzeit!

Prost, 

Euer 

Alexander Reiter

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