Spargel- Das Kaisergemüse !

Spargel – Das
Kaisergemüse!

 

Liebe Schlemmerleser,

über nichts würde ich zu dieser Jahreszeit lieber schreiben,
als über den Spargel. Jetzt wieder in aller Munde und das beliebteste Gericht
auf jeder Speisekarte. Mit neuen Kartoffeln, Schnitzerl oder mit einer schönen
Schinkenplatte, da kann kaum einer widerstehen.

Doch Spargel ist, wie die meisten Dinge um uns herum, so
viel mehr, als nur ein Frühlingsschmankerl. Er ist ein Stück Geschichte und
hätte viel zu erzählen, wenn er könnte. Die Ägypter kannten den Spargel schon
und bezeichneten ihn als „Freude des Gaumens“. Die Griechen verwendeten Spargel
wahrscheinlich mehr aus medizinischen Gründen, wie wir aus Aufzeichnungen von
Hippokrates wissen. Bis letztendlich die römischen Legionen den Spargel über
die Alpen in unser schönes Bayernland brachten.

Die Römer liebten das Leben und seine Annehmlichkeiten und
haben versucht, wo immer sie sich  auch
aufhielten, ihre Lebensart, Speisen und kulturellen Errungenschaften an ihrem
Wohnort zu etablieren. So hatten wir Bayern das Glück den Spargel kennen und
lieben zu lernen.

Die Liebe zum Spargel ging beim römischen Kaiser Augustus so
weit, dass er beim Erteilen von Befehlen einen Satz immer und immer wieder
verwendet haben soll: „Cittius quam aspargus conqunatur“ was so viel heißt wie
„erledigen sie das schneller, als der Spargel zum Garen braucht“.

Wie Sie sehen, war der Spargel schon zur Zeit der Römer ein
Star.

Doch was ist eigentlich Spargel?

Spargel ist ein
Liliengewächs und es gibt in der Natur einige hundert Sorten. Wichtig sind
allerdings in meinen Augen kulinarisch nur 4 Hauptsorten. Der weiße
Bleichspargel, der grüne Spargel, der wilde Spargel und der violette Spargel (was
eigentlich ein weißer Spargel ist, der durch Sonneneinstrahlung die violette
Farbe angenommen hat. Er schmeckt etwas würzigen und schaut super aus.)

Angebaut wird Spargel in Bayern in rund 40 Spargelhöfen, die
sich des Anbaus und der Kultivierung des Spargels verschrieben haben. Einige
der Orte, an denen der Spargel gestochen wird, sind: Schrobenhausen,
Inchenhofen, Abensberg und Hohenwart. Hier kann man meist auch vor Ort den
Spargel direkt im Hofladen kaufen, wie zum Beispiel auf dem Spargelhof Lohner
in Inchenhofen bei Aichach. Das ist sicher eine Reise wert, und Sie können sich
Ihren Spargel direkt vom Erzeuger holen.

An Verkaufsständen rund um München, wie hier auf dem Bild vom Spargelhof Lohner, bekommt man frischen Spargel direkt vom Erzeuger.Einfach schee!

Bei unseren österreichischen Freunden sind die
Hauptanbaugebiete Wolkersdorf, Frauenhofen und Maatzen. Wenn ich privat im
Grenzland unterwegs bin, kombiniere ich das gern mit einem Besuch in Salzburg
und kauf mir meinen Spargel am Markt in der Altstadt. Davor eine schöne Melange
im Café Tomaselli und dann geht die Frau noch a bisserl Shoppen. (Was meistens
wesentlich teurer wird als mein Spargel
J.)

Um Ihnen zu helfen, dass Ihr Spargel immer gelingt, anbei einige
Infos zum Spargelkochen.

Wenn man Spargel als Hauptgang macht, sollte man 500g pro
Person nehmen, als Beilage reichen 250g.Man schält den Spargel vom Kopf bis zum
Schnittende hin, wobei man natürlich erst unterhalb der Spitze zu schälen
beginnt. Dabei achten Sie bitte darauf, dass Sie den Spargel ordentlich und gründlich
schälen, da Sie sich sonst beim Essen über sich selbst ärgern müssen, wenn Sie
die Schalen im Mund haben.

Garen Sie den Spargel in kochendem Wasser mit Salz, Zucker
und Butter. Meist wird noch eine Zitronenscheibe oder Zitronensaft in den Sud
gegeben, dies zerstört aber den feinen Geschmack des Spargels, wenn man zu viel
davon zugibt, durch den Zitronensaft bleibt der Spargel aber schneeweiß.

Gegart wird je nach dicke der Stangen 8-15 Minuten. Mit
einem Messer kann man ins Spargelende stechen, um zu testen, ob er gar ist. Er
sollte weich sein aber noch etwas wiederstand bieten oder sie probieren einfach
ein Stangerl.

Wenn der Spargel gar ist können, Sie ihn aus dem Sud nehmen
und servieren.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Kochen und eine schöne
Spargelzeit,

Bleiben Sie genießerisch,

Ihr

Alexander Reiter

 

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