Von Newton, Tell und
Granny Smith!
Ich sitz manchmal so unter meinem Apfelbaum in der Wiesn und
lass es mir gut gehn, meistens mit am Buch oder ich genieß einfach nur die
Sonne und schau meinen Äpfeln beim Wachsen zu.
Es ist schon der Hammer, wie dieses kleine Kernobst die Welt
auf den Kopf gestellt hat. Ein ganz besonderer Vertreter der Früchte, der die Jahrhunderte
hinweg viele Namen und Bedeutungen bekommen hat und untrennbar mit der Geschichte
verwoben scheint .
Das älteste kultivierte Obst der Welt kommt wahrscheinlich
ursprünglich aus der Kaukasusregion und kam wahrscheinlich über Griechenland
nach Italien und von da aus über die Alpen zu uns.
Es ist beindruckend, wenn man weiß, dass es auf der Welt
über 20000 Sorten Äpfel gibt und sie den größten Teil der Obsternte der Welt
ausmachen. Was für eine Frucht!
Angefangen vom Sündenfall, als die liebe Eva uns Männern das
ewige Manna Trinken im Paradies versaut hat, bis zur Antike, als der Apfel für
Liebe und Fruchtbarkeit stand, bekam unser fruchtiger Freund immer neue
Bedeutungen. Im Mittelalter galt der Apfel als Symbol der Macht der
Herrschenden.
Wie man sieht, ein echt cooles Früchtchen mit einem irren
Lebenslauf!
Und wenn ich so unter meinem Baum sitz, darf man natürlich
nicht die Ereignisse vergessen, die unser Freund ins Rollen gebracht hat. Als
Isaac Newton der Apfel auf die Rübe fiel und ihn zum Nachdenken über die Schwerkraft
brachte. Ein großer Moment, ausgelöst durch unseren kleinen Vitaminspender.
Oder Schillers Tell,
mal echt ein Glück für den Walter, dass Äpfel nicht kleiner sind, sonst hätt
der Wilhelm wahrscheinlich Probleme bekommen.
Und dann war da noch die Granny Smith, keine Ahnung, wer die Oma war, aber
die Beatles machten den Apfel zum Symbol ihres Record Labels.
Es gibt da noch viele andere Apfelgeschichten, angefangen
vom sexy Schneewittchen bis zu dem Hinterhof Computernerd mit seinem
Apfelcomputer.
Aber mal ehrlich, ist eigentlich alles wurscht, er schmeckt einfach unfassbar. Sorte für Sorte
einzigartig. Mal süß wie die Sünde, mal sauer, mal aromatisch.
Er bereichert unser Leben um so vieles. Apfelkuchen, Saft,
gebacken oder als Apfelmus. Geliebt von Jung und Alt und einer der beliebtesten
Snacks der Welt!
Ich könnte mir eine Welt ohne Äpfel nicht vorstellen, aber
jetzt soll´s gut sein für Heut.
Der letzte Gedanke, der mir jetzt durch den Kopf schießt,
heißt Apfelkücherl – mit Vanillesauce. Wenn ich es schaff, jetzt aufzustehen,
mach ich mir a paar oder ich bleib einfach noch a bisserl liegen unter meinem
Apfelbaum!
Bleiben Sie genießerisch,
Ihr
Alexander Reiter