Von „Semmelnknödeln“ und Karl Valentin


Servus Ihr Lieben,


Heute beim Spazieren Gehen am Viktualienmarkt musste ich am Denkmal von Karl Valentin an seinen berühmten Semmelnknödeln oder Semmelknödel (?)Sketch denken. Na, es hat mich halt beschäftigt;  wir würdigen den Knödel eigentlich gar nicht genug, find ich.

 Er ist zwar jeden Tag in aller Munde,  aber bekommt irgendwie nie den richtigen Respekt als Spezialität. Erst wird er geknetet und mit Milch fast ersäuft und dann schmeißt man ihn auch noch in kochendes Wasser – ein Skandal!!

Dann kommt er auf den Teller, wird mit heißer Sauce überschüttet und mit einer Sau zusammengebracht – schlimmer geht’s nimmer. Und wer bekommt den Ruhm, wenn der Kellner kommt und fragt „Wie war der Schweinebraten?“  Klar – die blääde Sau halt und ned der arme Knödel.

Aber mal ehrlich, so ein Knödel ist ein echtes Schmankerl und was würden zum Beispiel die Kinder Bayerns essen, wenn es sie nicht gäbe?

Des Weiteren könnte sich kein Kellner mehr in dieser Situation aufregen: „Ich hätte gerne einen Schweinebraten, aber mit einem kleinen Knödel bitte.“ „ Meine Dame, es gibt aber nur eine Größe Knödel.“ „Dann bringen Sie mir bitte einen halben Knödel.“  „Aber meine Dame, was mache ich mit dem anderen halben Knödel?  Den kann ich nicht verkaufen.“ „Na ja, hmmm, dann bringen Sie mir bitte einmal die Rahmschwammerl, aber bitte mit kleinem Knödel“.

Ein Klassiker.  Zeitlos schön, da kann man seine Gäste lieben lernen J

Sie würden sich wundern, wie viele Köche und Kellner meditieren – um nicht Amok zu laufen.

Aber zurück zum Knödel. Meine Frau beispielsweise hat auch nach 22 Jahren mit mir noch keine Beziehung zum Semmelknödel aufbauen können;  sie kommt aus dem Ausland, genauer aus dem Rheinland und das ist eine Kartoffelknödelzone.


Aber ich arbeite dran. Da muas ma langsam rangehn, immer mal wieder locker ins Spiel gebracht, rollende Invasion, sehr knödelige Angelegenheit. Harter Job, aber ich geb, trotz starker Gegenwehr, nicht auf.

Der Semmelknödel mit seinen zahlreichen Brüdern wie z.B. Speck, Brezen und Spinatknödel sind für mich die geheimen Stars der Alpenländischen Küche und sie sollten besungen werden. Oh ja, ich wart auf den Knödelsong.

Naja, durch Karl Valentin wird man echt inspiriert, wenn man lang genug vor seinem Denkmal sitzt oder wie heißt des, wenn man nur noch Unsinn im Sinn hat?

Geschmacksinn oder ?

Ich wünsche Euch einen sonnigen Spätsommer,

Mit kulinarischen Grüßen,

Alexander Reiter

www.alexanderreiter.de

www.schlemmerblog-muenchen.de

Nach oben scrollen