Willst du mich ver-äp(f)eln?
Ich mag die Apfelernte, wenn wieder überall die Leute auf
die Bäume steigen und man schon beim Hinschauen meist den Krankenwagen rufen
möchte.
Doch irgendwie schaffen sie es dann doch und schütteln die
Äpfeln von den Bäumen.
Als kloana Bua bin ich wahnsinnig gern im Apfelbaum
gesessen, denn von da aus hatte ich den besten Blick und zum Essen war ja auch
genug da.
Das einzige Problem daran war, dass es der Baum unseres
Nachbarn war und so bekam ich regelmäßig eine drüber. Aber solange ich oben im
Baum blieb, konnte er mir nix, weil er nicht grad der Schlankste war. So blieb
ich meist im Baum, bis es ihm zu blöd wurde und er schimpfend abzog.
Und wenn man so im Apfelbaum sitzt, hat man auch genug Zeit
zum Nachdenken und so bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass sich das
ganze Leben nur um Äpfel dreht!
Und erklären kann ich das natürlich auch.
Das fängt schon mit dem Apfel im Paradies an. Da die Eva
hier ja unbedingt kosten musste, wurden die Menschen aus dem Paradies verbannt.
Die Einzigen, die damals wirklich gut weggekommen sind,
waren wohl die Bayern; ich glaub, die hat man damals nicht verstoßen, da die Oma
immer gesagt hat „Weißt Alex, wir leben im Paradies! Bei uns in Bayern ist es
einfach am Scheensten“.
Und wenn Ihr mir jetzt noch nicht glaubt, dann mal aufgepasst:
Das Ganze geht schon als Baby los. Da gibt’s Apfelbrei im
Glas und davon nicht zu knapp.
Im Kindergarten finden wir immer einen Apfel in unserem
Rucksack und das zieht sich durch die ganze Jugend, denn was Gesundes muss sein
– danke Mama!
Daheim gibt’s einen hausgemachten Apfelstrudel oder einen
Apfelkuchen mit Schlag.
Ab spätestens 18 stellen wir fest, dass es auch Apfelschnaps
gibt, der auch einen ordentlichen Schädel macht, wenn man zu viel davon
erwischt. Was uns natürlich nicht davon abhält, Unmengen davon zu vernichten.
Auf Reisen finden wir heraus, dass es auch Äpelwoi gibt, was
zum selben Ergebnis führt, nur, dass man sich, nach zu viel von dem Zeug,
mindestens einen Tag krank fühlt.
Wenn wir essen gehen, gibt’s da Apfelkompott zum
Kaiserschmarrn oder auf dem Volksfest einen kandierten Apfel.
In der Heimat
meiner Frau, im Rheinland, isst man Apfelmus auch zu Reibekuchen oder
gebratenen Blut- und Leberwürsten. Äpfel wohin man schaut.
Tja und wenn wir dann mal alt sind, bekommen wir Apfelsaft
aus der Schnabeltasse und so schließt sich der Kreis.
Und da soll noch einer sagen, dass ich als kloana Bua keine
tiefschürfenden Gedanken hatte!
Ach und bevor ich es vergesse, im Arbeitsleben als
Erwachsener sind die Äpfel auch auf dem einen oder anderen Computer, Tablet
oder Smartphone zu finden. Und wer kennt sie nicht, die englische Redewendung
„An apple a day, keeps the doctor away“.
Ihr seht, die Äpfel sind überall, rette sich wer kann🙂.
Und für alle, die trotz dieser erschreckenden Tatsachen
immer noch nicht genug haben, hier noch ein leckeres Rezept mit, wer hätte das
gedacht, Äpfeln:
Pikantes Apfelsupperl
Zutaten für 4 Personen:
4 Äpfel (am besten aus dem eigenen Garten:-)
2 Stk Lauchzwiebeln
2 El frisch gehackter Ingwer
1 El Knoblauch fein gehackt
3 El Butter
3 EL rote Currypaste
0,75 ltr. Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zitronensaft zum Abschmecken.
Etwas Crème Fraiche zum verfeinern.
Zubereitung:
Die Äpfel schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und in Scheiben schneiden. Die Lauchzwiebeln, den Knoblauch und den Ingwer fein würfeln und in Butter anschwitzen, dann die Currypaste einrühren und etwas mitschwitzen lassen.
Die Äpfel zugeben und mit Gemüsebrühe aufgießen. Nun ca. 20 min leicht köcheln lassen bis die Apfelscheiben zerfallen sind. Anschließend die Suppe fein pürieren.
Mit Salz, Pfeffermühle, Muskatnuss, Zitronensaft und Crème Fraiche abschmecken und servieren.
Mmmhh, irgendwie habe ich jetzt auch Lust auf Äpfel. Dann
werde ich doch mal den Apfelbaum im Garten erklimmen…….
Mit kulinarischen Grüßen,
Euer
Alexander Reiter