Ist Veganuary nur der Anfang? Wie is(s)t die Welt der Zukunft?

Servus Ihr Lieben,

Ein Ernährungstrend, der in den letzten Jahren immer mehr
Anhänger gefunden hat, ist die vegane und vegetarische Ernährung.

Nun kann man beobachten, dass sich jährlich immer mehr
Menschen rund um den Globus Gedanken machen, um was und wie sie essen, auch in
Bezug auf ihre Umwelt und das Klima.

Und nicht zuletzt ist hier der „Feel-Well“ Faktor nicht zu
unterschätzen, denn möchte nicht jeder das Richtige für sich und die Umwelt
tun?

Ein schöner Gedanke und man merkt, dass dies nicht nur eine
Modeerscheinung ist, wie Bubble-Tea oder Cronnuts, es ist eine
Ernährungsbewegung, die gekommen ist, um zu bleiben.

Speziell im Januar ist jetzt seit einigen Jahren der Veganuary
als veganer Monat immer beliebter geworden und so ist auch die Industrie drauf
und dran, sich auf die neuen Ernährungsgewohnheiten einzustellen.

Längst haben es Quinoa und Co. vom Reformhaus in die
Supermärkte geschafft und es gibt wohl keinen mehr, der nicht schon gemerkt hat,
dass das Sortiment an veganen Zutaten und organischen Lebensmitteln stetig
zunimmt.

So ist der Anteil von Bioprodukten in den Supermärkten in
Deutschland in den letzten 5 Jahren auf ganze 6,5% vom Gesamtlebensmittelumsatz
gestiegen. Ein nicht zu unterschätzender Wachstumsmarkt.

Hiervon profitieren auch die Hersteller und so dreht sich
die Spirale langsam in Richtung Nachhaltigkeit und umweltbewusste, gesunde
Ernährung.

Doch woher kommt der Sinneswandel?

Ernährung ist unter anderem zu einer Art Lebensphilosophie
geworden.

Es scheint fast so, als würden wir beginnen, unsere
Gesundheitssünden der Vergangenheit hinter uns lassen. Jährlich weniger
Raucher, rückläufiger Alkoholkonsum und stetig abnehmender Fleischgenuss bei
der Generation Y und Z.

Ernährung wird zelebriert, gepostet, geteilt und getweeted.
Man identifiziert sich mit seiner Ernährung und feiert die Gesundheit als Teil
der eigenen Identität.

Doch was für Vorteile hat eine vegane oder einfach eine
nachhaltige Ernährung auf unseren Körper?

Das ist eigentlich einfach zu beantworten, unser Körper
befindet sich evolutionär gesehen noch auf dem Stand der Steinzeit. Zu diesem
Zeitpunkt entwickelten sich die hochkalorischen und sehr fleisch-lastigen
Ernährungsformen und Gerichte, die uns zum Teil noch bis heute begleitet. Zur
damaligen Zeit war das Leben hart, die Winter kalt und das Überleben schwer.

Unser Körper ist von Natur aus darauf ausgelegt, ungenutzte Energie
umzuwandeln und für schlechte Zeiten einzulagern und so sollte klar sein, woher
die Probleme stammen, denen wir jetzt gegenüberstehen.

Noch immer essen wir wie unsere Vorfahren, doch sind wir
längst nicht mehr so gefordert, wie früher und so sind die Folgen des ständigen
Überflusses klar. 

Die Herzkreislauferkrankungen nehmen seit Jahrzehnten stetig
zu und Menschen auf der ganzen Welt sterben weit vor Ihrer Zeit. Diabetes ist
schon fast zu einer Volkskrankheit geworden und viele Krebsarten stehen in
direkter Verbindung mit einer ungesunden Ernährung. Und ich könnte die Liste
noch viel weiterführen.

Doch jede Herausforderung führt beim Menschen zu Veränderungen
und er passt sich an.

Für gewöhnlich dauert ein solcher Prozess Jahrtausende, doch
ist es in dieser Beziehung an der Zeit für uns diese Veränderung selbst in die
Hand zu nehmen.

Nun ist das erste Mal in der Evolutionsgeschichte die „Zeit
des Menschen“ gekommen. Wir haben nun eine Stufe erreicht, an der wir selbst
entscheiden müssen, wie unsere Entwicklung weitergeht. Das Antropozän ist
unsere Chance zu zeigen, dass wir als Spezies in der Lage sind, weitgreifende
Entscheidungen und Entwicklungsschritte einzuleiten.

Das erste Mal in der Geschichte hat sich der Mensch zu einem
Punkt entwickelt, an dem er die Evolution überholt hat und nun selbst die
Zukunft, seine Umwelt und sein selbst beeinflussen und verändern kann. Stetig
steigt unser Wissen über uns und unsere Gene, unsere Stoffwechselvorgänge und
unsere Bedürfnisse, sowie auch unserer Umwelt, die Zusammenhänge in der Natur
und unseres Planeten.

Und wie sind die Herausforderungen der Zukunft zu
bewältigen?

Ein Großteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen
Weltweit sind Weidefläche, eine Umstellung eines Teils der Weltbevölkerung auf
eine vegetarische oder vegane Ernährung könnte daher in der Zukunft dafür
sorgen, die stetig anwachsende Menschheit zu ernähren.

Hier liegen die Vorteile auf der Hand. Nachwachsende
Rohstoffe sind kostengünstiger in einem kürzeren Zeitraum zu produzieren und
haben generell eine längere Haltbarkeit.

Doch mein Gedankenspiel ist natürlich nicht der Grund, dass
sich jährlich immer mehr Menschen für eine fleischlose Ernährung entscheiden.

Hier sind die Gründe mannigfaltig, doch glaube ich hier an
die Jugend und ihre sich jetzt schon so positiv auswirkende Weitsicht in vielen
Dingen.

Natürlich wird all das nicht über Nacht passieren, gibt es
doch noch so viele, die sich mit Billig- Separatoren Wurst aus dem Discounter
vollschlagen und dann wundern, dass sie über die Jahre krank werden. Jeder soll
nach seiner Facon selig werden, wie schon Friedrich der Zweite anmerkte, von
der Leberkäsfraktion bis zum unbelehrbaren Fast Food Junkie, der selbst einen 1
€ Burger isst, seinem Auto aber Hochleistungsöl für 25 € gönnt.

Ich persönlich sehe da kein Problem, denn die Evolution löst
alles auf ihre Weise von selbst.

Es ist abzuwarten, wie sich die Zukunft entwickelt und es würde
mich freuen, wenn die Welt ein bisschen gesünder und klüger am Ende dieses
Jahrhunderts wäre; begreift, dass alles auf unserem Planeten in Zusammenhang
steht und wir alle eine Verantwortung für unsere Umwelt tragen.

Du bist was du isst, einfach prägnant und immer noch so
zutreffend.

Ich lass Euch jetzt mit Euren Gedanken allein und erfreue
mich heute an einer richtig tollen Süßkartoffelpfanne.

Bleibt´s gesund

Mit kulinarischen Grüßen,

Alexander Reiter

www.alexanderreiter.de

www.schlemmerblog-muenchen.de

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